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Strom sparen mit ProChileWatt

Über 80 Kirchgemeinden haben beim Projekt ProChileWatt mitgemacht und durchschnittlich 40 % des bisherigen Stromverbrauchs eingespart. Wirkungsvolle Stromspar-Massnahmen sind der Einbau einer programmierbaren Heizungssteuerung und die Erneuerung der Beleuchtung.

Rund die Hälfte aller Kirchen in der Schweiz sind elektrisch beheizt – das benötigt Strom, viel Strom. Wirkungsvolle Massnahmen zur Reduktion des Stromverbrauchs sind teuer. Hier setzte das Förderprogramm ProChileWatt ein, das von EBP Schweiz AG entwickelt und von der oeku begleitet wurde: Kirchgemeinden konnten von 2016 bis 2020 von Förderbeiträgen des Bundesamtes für Energie (BFE) profitieren. Der Einbau einer programmierbaren Heizungssteuerung und der Ersatz der Beleuchtung durch LED zahlte sich aus: Je mehr Strom gespart wurde, desto mehr Geld wurde ausbezahlt, nämlich 375 Schweizer Franken pro 1 000 eingesparten Kilowattstunden. Die Fördergelder durften bis zu 40 % der Investitionskosten ausmachen. Um die Stromeinsparung zu beziffern, wurde der Stromverbrauch ein Jahr nach der Massnahmenumsetzung gemessen und mit dem durchschnittlichen Stromverbrauch der drei Jahre davor verglichen.

Insgesamt 40 % weniger Stromverbrauch

Beim Programm ProChileWatt wurden 88 Fördergesuche von 82 Kirchgemeinden unterstützt. Beraten wurden sie von Stromsparprofis. Die durchschnittliche Stromeinsparung pro Kirche betrug rund 20500 kWh pro Jahr, was etwa 40 % des bisherigen Stromverbrauchs entsprach. Die Stromeinsparung aller Kirchgemeinden über die Lebensdauer der Massnahmen von 15 Jahren gerechnet, ergibt 27,1 GWh, so viel Strom, wie 5 400 Haushalte in einem Jahr verbrauchen. Der direkt ausbezahlte Förderbeitrag pro Kirche betrug durchschnittlich rund Fr. 7 400.-, die gesamte Fördersumme des Programms summierte sich auf Fr. 750 000.-.

Beispiel reformierte Kirche Belp

Eine der über 80 Kirchgemeinden, die vom Förderprogramm ProChileWatt profitieren konnte, ist die Reformierte Kirche Belp-Belpberg-Toffen. Schimmel in der Orgel, an den Wänden und an der Decke der mittelalterlichen Kirche gaben den Anstoss zu einer umfassenden Renovation im Jahr 2018, bei der auch der rationelle Einsatz von Energie Thema war. Unter anderem wurden neue Heizkörper unter den Bänken und eine automatische Lüftung installiert. Die bisherige Beleuchtung wurde durch LED-Lampen ersetzt, die Decke isoliert und eine programmierbare, anlassorientiere Heizungssteuerung eingebaut.

Heizungssteuerung hilft beim Stromsparen

Die Grundtemperatur der Kirche wurde auf 10 Grad gesenkt – zuvor wurde auf 16 bis 18 Grad durchgeheizt – und bei Anlässen wird nur noch auf 17 Grad geheizt. «Dank der Sitzbankheizung fröstelt man auch bei 17 Grad nicht», stellt Sandra Joder, Präsidentin des Kirchgemeinderates, fest. Als Stromsparprofi hat Stefan Birrer von der Firma hbTec AG die Kirchgemeinde beraten und das sacralis-System für die Steuerung von Heizung, Lüftung, Licht, Glocken, Türen und Mediatechnik eingebaut. Der Sigrist Martin Rüfenacht ist zufrieden mit dem Umbau: «Die Heizungssteuerung erleichtert die Arbeit und wir haben keine Schimmelprobleme mehr».

Strom sparen lohnt sich auch finanziell

Die Stromsparmassnahmen haben sich ausbezahlt: Die Kirchgemeinde braucht für die Kirche 53 % weniger Energie als vor der Sanierung. Damit spart sie 27 000 kWh Strom, was etwa dem Jahresverbrauch von etwas mehr als 5 durchschnittlichen Haushalten entspricht. Über die Lebensdauer der Massnahmen von 15 Jahren sind es gar Jahresverbräuche von etwa 80 Haushalten. Neben den künftig tieferen Stromkosten wurde die Kirchgemeinde zusätzlich mit einem einmaligen Förderbeitrag von rund 10 000.- Franken aus dem dem Projekt ProChileWatt belohnt. Die ganze Sanierung der Kirche mit Chappeli kostet über 900 000.- Franken. Neben der Renovation und Energieoptimierung wurde auch die Inneneinrichtung angepasst: im Chappeli wurden die Bänke entfernt, eine Bodenheizung verlegt und eine Kinderecke eingerichtet, im Eingangsbereich der Kirche wurde eine Wand eingezogen, der Abendmahlstisch ist verschiebbar, Beamer und Leinwand sind fix installiert. Ein Erfolg auf der ganzen Linie: die historische Kirche erstrahlt in neuem Glanz, erfüllt die Bedürfnisse einer fortschrittlichen Gemeinde und spart erst noch Energie.

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