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Ehre, wem Ehre gebührt: Jakob Muri im Alter von 93 Jahren verstorben

Traurig aber erfüllt von grosser ­Dankbarkeit für all das Schöne,
das wir miteinander erleben durften,
Gedenken wir unserem Gründer und Patron:

Jakob Muri-Grüter

«Glogge-Muri»
20. Januar 1930 bis 22. März 2023

Jakob Muri, geboren am 20. Januar 1930 im Kanton Luzern, legte schon in seiner Jugend eine hohe Affinität zur Technik an den Tag. Er tüftelte nach dem Krieg mit den verschiedensten Materialien und entdeckte schon früh seine Liebe zu Kirchenglocken und Turmuhren.

Bis vor kurzer Zeit tauchte Jakob Muri mindestens einmal pro Woche in unserer Werkstatt auf, um Teile für seine selbstentwickelten Uhrwerke herzustellen.

Als Firmengründer und Patron feierte er vor 3 Jahren noch seinen 90. Geburtstag. Zu diesem Anlass wurde am 19. Januar 2020 in der Pfarrkirche Sursee der «Jingle Jack» uraufgeführt, eine eigens von befreundeten Musikern für ihn komponierte Carillon-Melodie.

Als 26-jähriger machte er sich selbstständig und gründete sein eigenes Unternehmen. Sein Leitspruch: «Geht nicht, gibt’s nicht.» Diese Überzeugung trieb ihn stets an.

So startete er 1956 mit einem Patent für elektrische Glockenläutantriebe mit verschleissloser Gegenstrombremse – damals ein neuer, revolutionärer Antrieb, welcher die Betriebssicherheit erhöhte und die Unterhaltskosten senkte – und setzte damit einem wichtigen Meilenstein.

In den 1960er-Jahren entwickelte er mehrere Turmuhrsteuerungen verschiedenster Art. Als Ende der 1970er-Jahre die Sommerzeit in Europa eingeführt wurde, befasste er sich eingehend mit der damals jungen Elektronik-Technologie.

Gemeinsam mit einem Ingenieur entwickelte er eine vollelektronische Hauptuhr. Auf der Basis des damaligen Schweizer Zeitfunksenders HBG75 konnten damit die Uhren automatisch von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt umgestellt werden. Was heute Standard ist, war damals eine Sensation.

Neben den Uhren waren auch Glockenspiele – oder Carillon wie sie in der Romandie genannt werden – seine grosse Passion. Mit viel Engagement konnte er diese Tradition auch in der Deutschschweiz beliebt machen.

So wurde das Glockenspiel in Zofingen oder jenes in Willisau auf seine Initiative hin installiert. 1988 durfte er anlässlich der Kirchenrenovation ein System in der Pfarrkirche St. Georg in Sursee LU installieren, welches mit den bestehenden Glocken spielt.

1989 traten seine vier Söhne in den elterlichen Betrieb ein, was ihn mit grossem Stolz erfüllte.

Eine kleine Anekdote anlässlich der Firmenübergabe im Jahre 2000, als ein Behördenvertreter meinte: «Wenn eine ältere Glocke mit vier Jüngeren im Turm so richtig wild werden, braucht es dann auch noch einen Glockenturm, der all die Kräfte stabil zusammenzuhalten vermag.» Und das könne, so wie er die Familie Muri kenne, niemand anderes sein als die Ehefrau, respektive Mutter dieser «Bande», Nina Muri.

Auch nach der Abgabe der Verantwortung stand Jakob Muri als rüstiger Rentner - und seinem Erkennungszeichen dem Perret - der neuen Firmen-Crew mit Rat und Tat zu Seite. Selbstständig betreute und besucht er bis zum 80. Geburtstag seine langjährige Kundschaft, vorwiegend in der Romandie und dem Jura.

Mit Freude, Dankbarkeit und Engagement führen wir sein Lebenswerk in seinem Sinne weiter.

Jakob Muri-Grüter durch die Jahre

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